welcome to the jungle…
Nach etwas über 6 Wochen Sonne, Strand und Meer war es mal an der Zeit für eine neue Umgebung und somit haben wir für uns als nächste Station für eine kleine Dschungelexpedition in Khao Sok entschieden. Auch dies war für uns alle eine Thailand-Premiere. Trotz der vielen Aufenthalte in Thailand hatten es bis dato auch Tina und Andi nie in den Dschungel geschafft und so waren wir alle mehr als gespannt was uns dort alles so erwartet. Für den Transfer von Koh Samui nach Khao Sok haben wir uns für das Reiseunternehmen „Phantip“ entschieden, weil dieses mit 550 Baht pro Person der billigste Anbieter war. Man kann die Tickets zwar online buchen, muss aber dann dennoch vor der Abreise seine Tickets für die Fähre und Minibus im Office selber abholen. Der Haken an der Sache, das Office ist nicht am Pier, sondern mitten in der Stadt. Wir können also nur empfehlen, sich die Tickets schon einen Tag vorher zu besorgen, anstatt am Reisetag selbst mit Gepäck von A nach B zu tingeln. Das spart Nerven und ist zeitlich wesentlich entspannter, zumindest haben wir uns für diese Option entschieden und sind einfach einen Tag vorher mit den Rollern auf einer Tagestour kurz im Office vorbeigefahren.
Die Reise von Koh Samui nach Khao Sok dauert ca. 5-6 Stunden. Erstmal auf die Fähre und dann mit den gewohnten Minibussen ab in den Dschungel. Der Transfer hat reibungslos funktioniert und wir waren in Summe mit „Phantip“ sehr zu frieden.
Als Unterkunft haben wir uns für das Khao Sok River & Jungle Resort entschieden. Der erste große Pluspunkt war der kostenlose Pick Up von der Ankunftsstation zum Resort. Die Abwurfstelle von Phantip ist nämlich am äußersten Rand von Khao Sok und somit noch Gute zwei Kilometer bis ins Zentrum. Das Wort Zentrum sollte man jetzt nicht zu genau nehmen😊, Khao Sok besteht generell aus einer Hauptstraße.
Der nächste Pluspunkt von unserem Resort war die Lage, quasi genau am Fluss, sprich das Wenige was rundherum vorhanden war, konnte man mit wenigen Schritte erreichen. In Summe besteht Khao Sok aus verschiedenen Resorts, ein paar Restaurants und 2 kleinen Lebensmittelläden – das Wort Lebensmittelladen ist jetzt auch wieder etwas zu hochgegriffen, wir konnten uns halt mit Wasser eindecken😊. Wer nicht gerade als Streuselkuchen enden möchte, sollte sich im Vorfeld mit entsprechenden Moskitospray ausstatten.
Der Empfang im Khao Sok River & Jungle Resort war sehr freundlich und zu unserer großen Freude haben wir auch ein Zimmerupgrade bekommen und anstatt eines Bungalow mit Gartenblick sind wir in einem Bungalow mit Blick auf dem Fluss gelandet. Somit haben wir also diesen Tag als vollen Erfolg verbucht – der Reisetag ist super gelaufen (Elli und Levin sind mittlerweile Reiseprofis geworden) und das Zimmer war auch besser und größer als erwartet.
Letzter Punkt auf unserer Tagesordnung war es noch die Aktivitäten und Trips für die nächsten Tagen zu organisieren und auch das ging relativ schnell und einfach. Man kann in der Regel alle Touren usw. direkt in den Resorts buchen. Unser Gastgeber war sehr hilfsbereit und hat nach kurzer Absprache alles für uns in die Wege geleitet – wir haben also einen perfekten Service genossen und fühlten uns hier richtig wohl und sehr willkommen. Somit können wir das Khao Sok River & Jungle Resort nur empfehlen, das Preisleistungsverhältnis ist tip top und der Besitzer sehr (kinder-)freundlich und hilfsbereit!
Am nächsten Tag hieß es dann „Welcome to the Jungle“ und der ging auch gleich mal rasant für uns los. In unserer Unterkunft war diesmal auch ein Frühstück inbegriffen. Es gab eine Frühstückskarte auf der man alles finden konnte, was man für ein gutes Frühstück benötigt – Eier, Toast, Marmelade, Müsli und Früchte. Man durfte sich auch mehrere Sachen bestellen und war nicht nur auf eine Auswahl reduziert. Die einzige Vorrausetzung war, dass man natürlich die aktuelle Bestellung aufgegessen hat und nicht wahllos und verschwenderisch mit den Lebensmittel umgeht. Jetzt kommen wir zum rasanten Teil des Morgens. Als wir gemütlich am Frühstückstisch gesessen sind, haben Elli und Levin auf der anderen Straßenseite ein paar Affen auf dem Brückengeländer entdeckt. Für die Beiden war das alleine schon ein großes Highlight. Allerdings war es nicht das Ziel der Affen für uns als Frühstücksunterhaltung zu dienen, sondern in Wirklichkeit haben sie uns ausgespäht und sich taktisch formiert 😊. Keine 10 Minuten später sind die Affen nicht mehr auf dem Brückengeländer gesessen, sondern haben den Frühstücksraum erobert und sich alles geschnappt was auf unseren Teller gelegen ist. Levin hat nicht schlecht gestaunt, als sein frisch bestrichenes Buttertoast plötzlich mit dem Affen in den Bäumen verschwunden ist. Auch wenn solche Situationen mit Vorsicht zu genießen sind, war es am Ende doch eine sehr witzige Aktion. Spätestens jetzt war uns klar, wer hier im Dschungel zu Hause ist und wir nur die Gäste zwischen den Tieren sind 😊.
Als erste Aktivität stand dann Elefantenbaden auf dem Programm. Wer unsere Berichte bis jetzt aufmerksam gelesen hat denkt jetzt vielleicht Moment mal, hatten sie im Phuketbericht nicht erwähnt, man sollte nicht unbedingt Elefantentouren buchen? Richtig, soll man auch nicht! Hierbei hat es sich um ein Elefanten Sanctuary gehandelt. Die Elefanten werden hier nicht misshandelt, sondern fürsorglich gepflegt und von den Betreuen gut umsorgt. Ein Elefant kostet am Tag allein schon ca. 4000 Baht an Essen (ca. 108€) und wird somit durch solche Angebote mitfinanziert. Das Ganze ist auch kein Massenevent von zig Leuten, die um einen einzelnen Elefanten rumspringen und ihn quasi wahnsinnig machen. Ebenso darf man auch nicht auf den Elefanten sitzen oder sonstigen Blödsinn mit ihm veranstalten. Es soll ja für beide Seiten ein Vergnügen sein. Nach einer kurzen Einweisung, wie wir uns zu verhalten haben bzw. wo und wie man die Elefanten berühren bzw. waschen darf, ging es auch schon los. Unser Badefreund war aus Sicht von Tina und Andi ein sehr stattlicher Kollege und nicht gerade der Kleinste 😊. Elli und Levin waren sehr begeistert und hatten für unseren Geschmack fast schon zu wenig Angst vom dem Koloss. So sind wir also, als wäre es die natürlichste Sache der Welt, zusammen mit einem Pfleger und unserem dicken Freund zum Fluss für ein erfrischendes Bad gestapft. Auf dem Weg hatten Elli und Levin schon einen großen Spaß, wann bekommt man schon mal die Gelegenheit so nah mit einem Elefanten einen Spaziergang zu machen. Auf diese Art und Weise konnte sich der Elefant etwas an uns gewöhnen und wir uns an ihn. Man steigt ja auch nicht so einfach mit wildfremden Personen in eine Badewanne, oder?
Am Fluss ging dann der Elefanten zuerst ins Wasser und wir folgten ihm, ausgerüstet mit Bürsten, bereit für eine kleine Putz- und Massageeinheit. Es war ein gigantisches Erlebnis mit so einem großen Tier auf engsten Kontakt im Fluss zu stehen. Wir haben ihn auch immer wieder mit unseren Händen und mit leeren Kokosnussschalen Wasser geschöpft und nassgespritzt. Mussten dann aber schnell begreifen, dass ein Rüssel einfach um ein vielfaches besser zum Nassspritzen geeignet ist als unsere kleinen Hände. Das Spiel, wer hier also wen nass macht ging eindeutig an den Elefanten. Er hatte also seinen Spaß mit uns und teilte seine Badewanne gerne mit der Familie Habl 😊.
Zum Ende durften Elli und Levin den Elefanten noch mit Bananen füttern und spätestens ab diesem Zeitpunkt waren sie dann „Best Friends“.
Danach ging es dann wieder zurück ins Resort um sich zu stärken und das Erlebte erstmal zu verdauen, macht man ja nicht alle Tage.
Am späten Nachmittag, stand dann noch „Tubing“ im River auf dem Plan. Tubing bedeutet, dass man sich mit einem großen Schwimmring auf den Fluss begibt und mit Hilfe der Strömung die Natur aus einem anderen Blickwinkel auf sich wirken lassen kann. In unserem Fall, hat sich ein Erwachsener mit einem Kind einen Reifen geteilt und zusammen mit einem Guide ging die Entdeckungsreise los. Leider mussten wir schnell feststellen, dass der Fluss uns nicht alleine gehört und die darin lebenden Fische ziemlich neugierig sind. Elli war das erste Opfer und sie hat sich ziemlich erschrocken als sie von einem Fisch in den Fuß gezwickt wurde. Damit war bei ihr leider die Stimmung schnell am Nullpunkt und sie fand die Tour nicht mehr so witzig. Tina blieb auch nicht verschont und wurde sogar in ihren Allerwertesten gebissen😊. Das Schadenfreude kein guter Begleiter ist, hat dann auch Andi zu Spüren bekommen, als seine Füße ebenfalls ein grobes Peeling erhalten haben. Der Tipp vom Guide war dann, immer in Bewegung zu bleiben. Auch wenn der Tipp, ein kleines bisschen früher hätte kommen können, war er dennoch mehr als nützlich. So haben wir uns dann also in ständiger Bewegung (wir waren also 2 Stunden am Strampeln) den Fluss entlangtreiben lassen und aus der angedachten Entspannungstour ist ein echtes Workout geworden. Die Tour selber war aber trotzdem wunderschön, es gab immer wieder Strömungen die die Fahrt etwas beschleunigten und eine Fahrt durch den Dschungel entlang an beindruckenden Felswänden hat schon was. Wir haben auch immer wieder Affen und Schlangen in den Bäumen gesehen, wie sagt man so schön „Mitten drin, statt nur dabei“! Ob wir allerdings Elli wieder so schnell in einen Tubing-Reifen bekommen, können wir aktuell nicht beantworten.
Damit war dann auch unser erster Tag im Dschungel mit genügend Tierkontakten (wenn auch nicht alle freiwillig) beendet.
Am nächsten Tag hatten wir dann eine Tagestour durch den Khao Sok Nationalpark gebucht. Man kann auch 2 Tagestouren buchen (oder wer Lust hat auch eine 7 stündige Trekkingtour durch den Dschungel). Wir dachten uns aber, mit Elli und Levin ist eine Tagestour völlig ausreichend. Es soll am Ende jedem Spaß machen und nicht in einer Tortur enden. Weiterhin werden Nachttouren durch den River oder Dschungel angeboten. Die Chance hier noch mehr Tiere zu entdecken ist natürlich nochmal um ein vielfaches größer. Wir waren aber mit unseren bisherigen Erlebnissen mehr als zufrieden und konnten uns wahrlich nicht beklagen.
Außerdem hatte auch dieser Morgen wieder eine Überraschung für uns in Peto. Elli, Levin und Tina waren bereits im Frühstücksraum angekommen als Andi ihnen etwas verpennt 5 Minuten später folgte. Kaum angekommen rannte Levin voller Freude mit den Worten auf ihn zu „Papa, willst du mal einen Skorpion sehen?“. Der Blick von Andi war etwas fragend und er war sich nicht ganz sicher, ob er die Frage jetzt richtig verstanden hat 😊. Aber was will man da sagen, außer JA!. Also wieder zurück Richtung Bungalow und tatsächlich 20 cm neben dem Weg, den er kurz zuvor noch völlig verpennt und ohne Blick für die Umwelt entlanggelaufen ist, saß ein ziemlicher fetter Skorpion im Gras. Andi hat nicht schlecht gestaunt. Deshalb mal ein Tipp von unserer Seite „Augen auf im Dschungel, auch wenn der erste Kaffee noch nicht getrunken ist“.
Mit einer kleinen Gruppe von 10 Personen ging es dann in den National Park. Nach einer 1,5 stündigen Fahrt sind wir dann an einem Pier in ein Boot umgestiegen und einmal quer durch den Nationalpark gefahren. Es war einfach toll, die Aussicht auf die Inseln und Felsen kann man wirklich schlecht beschreiben. Wir haben auch keine Ahnung wie Mutter Natur so eine Landschaft geschaffen hat. Aus dem Wasser ragten einfach gigantische Felstürme hervor, die mit allem möglichen bewachsen waren (schaut euch einfach die Bilder an, die sagen in dem Fall mehr als 1000 Worte).
Nach einer 1 – 2 stündigen Bootsfahrt haben wir an Land für eine kleine Trekkingtour (ca. eine Stunde) durch den Dschungel angelegt. Es ist nicht schwer zu erraten, dass Elli und Levin die Jüngsten und Kleinsten in der Gruppe waren. Es war für uns aber toll zu erleben, wie sich die gesamte Gruppe um Elli und Levin gekümmert hat. Auch wenn die beiden manchmal 20 Meter vor uns durch den Dschungel geflitzt sind, waren wir nie in Sorge, weil jeder ein wachsames Auge und seinen Spaß mit unseren Kindern hatte. Im Dschungel war es extrem heiß und schwül oder anders gesagt man konnte gar nicht so schnell trinken wie die Flüssigkeit den Körper wieder verlassen hat. Wir fühlten uns nach nur einer Stunde in unserer Entscheidung auf eine achtstündige Tagestrekkingtour durch den Dschungel zu verzichten mehr als bestätigt. Um ehrlich zu sein, nicht nur zum Wohl unserer Kinder,sondern auch für uns!
Zum Mittagsessen sind wir in dann einer schöner Bucht in einem schwimmenden Restaurant eingekehrt. Nach einem schmackhaften Mittagessen hatten wir dann noch etwas Freizeit zum Schwimmen um den Flüssigkeitshaushalt wieder auszugleichen. Elli und Levin sind auch noch einer anderen Lieblingsbeschäftigung nachgekommen – Fische füttern. Die Freude sich im kühlen Nass zu erfrischen hielt sich allerdings in Grenzen, das Ganze war nichts Anderes als eine überdimensionale Badewanne. Deswegen hat es natürlich nicht weniger Spaß gemacht, aber ein paar Grad kühler wären ausnahmsweise auch nicht schlecht gewesen.
Nach der Mittagspause ging es dann in eine Fledermaus- und Spinnenhöhle. Wir können uns gut vorstellen, dass so mancher von euch jetzt denkt, na super ich bin raus. Sobald man aber in der Höhle steht (wir haben am Morgen als Ausrüstung, Handtücher und Stirnlampe bekommen) ist es schon sehr beindruckend. Wir müssen an der Stelle wahrscheinlich nicht mehr erwähnen, dass Elli und Levin anstatt Angst zu haben eher begeistert von der Höhle waren. Die ganzen Decken waren voll Fledermäuse und so manche ist auch die durch die Höhle geflattert. Beim Durchqueren der Höhle musste man allerdings aufpassen, wo man sich festhält. An den Wänden waren nämlich überall Spinnen, die beim Anleuchten einen leuchtenden Punkt auf dem Rücken hatten, ähnlich wie ein Diamant. Wer Angst vor Spinnen hat, der kann sich seinen Ängsten hier wunderbar stellen und sich auf dem Weg gleich mal selbst therapieren😊.
Anschließend sind wir mit dem Boot wieder durch den National Park zurück zum Pier und nach einem sehr ereignisreichen Tag erschöpft aber glücklich im Resort angekommen.
Am nächsten Tag haben wir Khao Sok wieder verlassen und sind nach Khao Lak aufgebrochen. Auch wenn wir nur 3 Nächte im Dschungel verbracht haben, waren diese für uns mehr als intensiv und wir durften mehr erleben, als wir für uns auf dem Plan hatten. Aus Sicht von Tina und Andi eigentlich schade, dass wir diesen Ort erst so spät bereist haben. Dafür ist es aber umso schöner diese Erfahrungen gleich mit unseren Kindern erleben zu dürfen.
Beim Auschecken wurden wir dann nochmal von der Affenbande in Schacht gehalten. Diesmal war nicht der Frühstücksraum Objekt der Begierde, sondern direkt unser Bungalow. Im Bungalow nebenan waren schon die Reinigungskräfte aktiv und diese haben schlicht weg die Müllsäcke vor die Tür gestellt. Für die Affen Grund genug, die Sache näher zu erforschen und auf Tuchfüllung zu gehen. Dummerweise wurde gleich unser Bungalow mit inspiziert, ob es da auch noch was zu holen gibt. Während also die Reinigungskräfte in ihrem Bungalow gefangen waren, saßen wir innen auf gepackten Koffern bzw. Rucksäcken und haben das bunte Treiben durch die Fensterscheiben beobachtet. Unsere Expedition hat also geendet wie sie begonnen hat – einfach affengeil!
Jeder, der Thailand bereist, sollte hier auf jeden Fall ein paar Tage einplanen. Das Land bietet eben nicht nur Sonne, Strand und Meer, es hat so Einiges mehr zu bieten.