Ein gelungener Auftakt….
Als wir morgens um 6:30 in Phuket gelandet sind, konnten wir es gar nicht glauben. Ein echter Gefühlscocktail hat in uns gesprudelt. Auf der einen Seite haben wir gemerkt, wie die Anspannung der letzten Wochen von uns abgefallen ist und auf der anderen Seite spürten wir die Freude darauf endlich in unser Abenteuer starten zu können. Wir waren sofort wieder in unserem Element und fühlten uns komischerweise auch gleich wieder heimisch.
Für die Einreise nach Thailand mussten wir bereits vor Abflug einen PCR Test machen (Kinder unter 6 nicht) und in Thailand das Test & Go Programm (seit 01.02.22 wieder möglich) durchlaufen. Allein zwischen Dezember und Februar hat sich das Programm 2 mal verändert, wer also nach Thailand aufbrechen möchte muss sich genau informieren, wie der aktuelle Status ist. (auswaertiges-amt.de; adac.de)
Da standen wir also am Flughafen mit unserem „Thaipass“ (zu beantragen über tp.consular.go.th) und allen anderen nötigen Unterlagen. Eine der Auflagen für die Einreise war, dass wir bereits von Deutschland aus 2 PCR Tests pro Person (am Ankunftstag und am 5. Tag – über thailandpsas.com) buchen mussten. Der erste PCR-Test wird direkt am Flughafen nach der Landung durchgeführt. Wir hatten uns eigentlich auf 2 bis 3 Stunden Wartezeit am Flughafen eingestellt, bevor wir in Hotel weiterfahren können. Aber zu unserer Überraschung ist die Organisation am Flughafen in Phuket mehr als beeindruckend. Von außen wirkt auf uns Thailand immer wie ein Armeisenhaufen – alle wuseln durch die Gegend und Struktur lässt sich schwer erkennen, aber die haben ihren Laden definitiv im Griff. Binnen 45 Minuten waren wir durch den Zoll, hatten unser Gepäck und wurden mit einem Wattestäbchen in unserer Nase „Willkommen“ geheißen. Bei Elli und Levin wurde nur ein Speicheltest im Mundraum durchgeführt. Also hier keine Sorge, die Thais sind mehr als kinderfreundlich und haben auch hier ein gutes Händchen und wissen wie es geht!
Danach ging es dann mit einem vorab gebuchten Flughafentransfer (auch aktuell Pflicht) weiter ins Hotel (Das Shuttle hatten wir uns bereits aus Deutschland einfach über das Hotel gebucht). Für das Test & Go Programm war die Buchung in einem sog. SHA Extra Plus Hotel vorgeschrieben.
Wir haben lange nach einem passenden Hotel gesucht. Thailand war natürlich wie alle anderen Länder auch von Corona betroffen und zum Stillstand verdonnert. Was zur Folge hatte, dass viele Rezessionen auf dem Jahr 2019 stammen und wir keine Ahnung hatten welches Hotel noch das verspricht, was auch auf den Seiten angepriesen wird.
Unsere Wahl ist am Ende auf das Diamond Cliff Resort& Spa am Patong Beach gefallen und um es vorneweg zu nehmen – wir waren mehr als zufrieden. Natürlich passen so ein Hotel und die Philosophie eines Rucksacktouristen nicht wirklich zusammen. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass wir diesmal mit unseren Kindern reisen und uns war klar, dass der Auftakt auch passen muss! Außerdem hatten wir eh keine andere Wahl, so waren halt einfach die Regeln.
Im Hotel wurden wir mehr als freundlich empfangen und dann erstmal auf unsere Zimmer in „kurzzeitige Quarantäne“ gebracht, bis die Ergebnisse vom PCR Test am Flughafen vorlagen. Auch hier wurden wir wieder positiv überrascht. In der offiziellen Beschreibung vom „Test & Go“ hieß es nämlich, man müsse den ersten Tag und die erste Nacht im Hotelzimmer warten. Von wegen!!! Um 13:00 hatten wir unsere Ergebnisse auf dem Handy und waren quasi wieder frei – bereit die nächsten Tage die Insel Phuket zu erkunden. Die Insel selbst durften wir erst nach dem 2. PCR Test verlassen. Aber wenn wir mal ehrlich sind, eine 5-tägige „Quarantäne“ auf einer so großen Insel kann man schon aushalten 😊.
Für Elli und Levin war der Auftakt von unserer Reise natürlich auch richtig aufregend und ich glaube wir können schon von einem kleinen Kulturschock sprechen. Wer Thailand kennt, der weiß, dass der Straßenverkehr, die Restaurants und das ganze Leben hier anders ticken als in Deutschland. Ein Zebrasteifen, der in Deutschland noch eine nützliche Hilfe war, ist in Thailand halt einfach nur Dekoration.
Dazu kam noch der extreme Wetterumschwung, vom nasskalten Winter aus Deutschland in die 35 Grad heiße Sonne. Man kann also ohne Übertreibung sagen, die Beiden sind innerhalb von 11 Stunden in einer komplett neuen Welt gelandet. Neues Essen, neue Regeln, andere Kultur und Mama und Papa sind irgendwie auch nicht mehr so wie daheim 😉.
Die Freude über die schnellen Ergebnisse waren für Elli und Levin eine großartige Sache, denn so sind sie noch am Tag der Anreise in den Genuss vom sehnsüchtig erwarteten Pool gekommen und konnten sich erstmal richtig im Wasser austoben. Spätestens jetzt nahm unserer Abenteuer volle Fahrt auf.
Am ersten Abend gab es dann noch einen gemütlichen Spaziergang am Strand und das erste super leckere Essen in einer der typischen Thaiküchen mit Plastikstühlen. Danach sind wir erst mal alle glücklich und zufrieden mit einem ordentlichen Jetlag ins Bett gefallen.
Der nächste Morgen fühlte sich einfach nur gut an. Unsere Akkus haben sich wie von Zauberhand blitzschnell aufgeladen und die ganze Anspannung und Strapazen der letzten Wochen waren wie weggeblasen. Was ein so bisschen Sonne, Strand und Meer in einem bewirken kann ist schon erstaunlich.
Jetzt hieß es für uns, erstmal einen richtigen Rhythmus zu finden. Anders als im Urlaub, gibt es auf so einer Reise immer was zu organisieren, zu recherchieren oder zu entscheiden. Die größte Rücksicht müssen wir natürlich auf Elli und Levin nehmen. An die Schnelligkeit und Intensität von unserer ersten Reise war natürlich nicht im Ansatz zu denken. Die beiden mussten sich erstmal an Ihr neues Leben gewöhnen und auch alles in ihren kleinen Köpfen verarbeiten. Für uns ist auch eine Chance so eine Reise aus einem völlig neuen Blickwinkel zu betrachten und Dinge zu erleben, an die wir auf unserer ersten Reise niemals gedacht hätten.
Kleines Beispiel gefällig – Auto fahren 😊. Normalerweise schnappt man sich in Thailand einen Roller (direkt am Hotel immer teurer als an den unscheinbaren Ständen mit Ausflugsangeboten) und ab geht die wilde Fahrt. In Phuket wollten wir aber erstmal langsam an die Sache ran gehen und mieteten ein Auto (für 900 Baht/24 h), man muss ja nicht gleich übertreiben. Für Elli und Levin war die Sache mit dem Auto sowieso schon eine komische Sache, der Papa ist im Auto nämlich auf der falschen Seite gesessen und dazu noch auf der falschen Seite gefahren (Linksverkehr, keine Sorge 😊).
Nachdem wir also in den ersten 48 Stunden das Gebiet um unser Hotel ausgekundschaftet haben, hieß es nun die Insel erkunden. Unser erstes Ziel war der Big Buddha. Den letzten Besuch hatten wir unserem großen Freund 2011 abgestattet, also Grund genug mal wieder Guten Tag zu sagen. Wir wussten auch dass man sich dort von einem Mönchen segnen lassen kann (gegen eine kleine Spende, Betrag frei wählbar) und ein bisschen Glück kann auf so einer Reise nicht schaden.
Der Big Buddha selbst, ist und bleibt eine beeindruckende riesige Statue, die immer eine Reise wert ist. Außerdem hat man einen atemberaubenden Ausblick auf Phuket von dort oben. Man kann es zwar wegen der Hitze vor Ort nicht lange aushalten, aber davon sollte man sich nicht abhalten lassen. Kleiner Tipp: Wer in Thailand heilige Stätten besuchen möchte, sollte darauf achten das die Schultern und Knie bedeckt sind. Wer nicht darauf achtet, der kann sich am Eingang einen entsprechenden Umhang für 150 Baht kaufen oder muss wieder umdrehen. Der Eintritt selbst ist kostenlos.
Auf dem Rückweg sind wir dann noch an einer der Aussichtpunkte zum Essen gegangen. Die meisten Restaurants dort sind zwar reine Touri-Restaurants, was sich auch im Preis widerspiegelt, aber für so eine schöne Aussicht beim Essen wollen wir mal Fünfe gerade sein lassen. Neben dem Restaurant gab es noch zwei Elefanten, die die Kinder füttern konnten (man zahlt 100 Baht für das Essen, das man verfüttert) und diese haben sich dann im Anschluss noch mit ein paar Kuscheleinheiten bedankt.
Es gibt auch woanders für viel Geld Angebote Elefanten zu reiten oder mit Tigern zu kuscheln, von denen wir allerdings nicht viel halten. Die Tiere werden nämlich (abgesehen von manchen Sanctuaries) in den meisten Fällen nicht gut behandelt und um es mal unverblümt auf den Punkt zu bringen, die Elefanten zum Beispiel werden mit Stöcken richtig geschlagen, man kann schon sagen misshandelt. Thailand ist zwar wunderschön und wir lieben dieses Land wirklich, aber diese Art von Tourismus sollte man einfach nicht unterstützen. Da kann man sein Geld und seine Zeit weitaus besser vertreiben.
Zum Beispiel beim Essen. Wer auch nur im Ansatz der asiatischen Küche verfallen ist, der kommt hier voll auf seine Kosten. Die kleinen Thaiküchen an jeder Ecke zaubern einfach so leckeres Essen zusammen, da kann kein Restaurant in Deutschland mithalten. Natürlich immer schön an die Standardregel halten, folge den Einheimischen dann wirst du nie enttäuscht. Ein richtig gutes Essen bekommt man in der Regel zwischen 60 und 120 Baht, was aktuell etwa 1,50€ bis 3,20€ entspricht.
Wir waren uns am Anfang nicht so sicher, wie die neue Essenkultur bei Elli und Levin ankommt. Nudeln mit Pesto oder Bolognese, Fischstäbchen, Spätzle mit Soße oder Gulasch mit Knödel stehen hier halt einfach nicht auf der Tageskarte. Wir hatten ebenso etwas Sorge was den Schärfegrad beim Essen betrifft. Uns war klar, wenn die Kinder einmal was Scharfes erwischen, dann müssten wir erstmal gegen das Misstrauen ankämpfen. Aber am Ende waren zum Glück alle Sorgen umsonst. Elli und Levin haben sich zu absoluten Reisessern entwickelt und in Thailand haben auch die Chicken-Nuggets ihren Siegeszug vollzogen (Home-made mit Pankomehl versteht sich, also wirklich lecker). Eine Portion Pommes bekommt man auch an jeder Ecke und nicht zu vergessen die tollsten Früchte ohne Ende. Egal ob gestückelt für 20 Baht (50 Cent) oder als Fruchtshake für 60 Baht, was die Vitamindosis pro Tag betrifft, liegen wir hier im Vergleich zu Deutschland weit über dem Durchschnitt.
Neben unserem Hotel gab es auch ein kleines Restaurant in den Klippen mit dem Namen „No Name“. Wer den steinigen und leicht abenteuerlichen Weg erfolgreich meistert, wird vom Koch mit einem sehr leckeren Essen belohnt. Der Laden erfüllt eigentlich alle typischen Kriterien, die ein Thairestaurant mit sich bringen muss. Keinen Sicherheitsstandard, Tische selbst zusammengenagelt und mit Plastikstühlen bestuhlt und eine Küche, die der WKD in Rekordgeschwindigkeit geschlossen hätte.
Ein weiteres Highlight für Elli und Levin war das Meer. Grundsätzlich haben die beiden eigentlichen einen gesunden Respekt vor dem Meer, was uns eigentlich gar nicht so unrecht war. Aber auf einmal waren die beiden nicht mehr zu bremsen. Jede Welle die kam wurde mitgenommen und beide sind gleich reingehechtet. Uns soll es nur recht sein, denn nur am Pool rumhängen wollten wir ja auch nicht. Levin durfte einen Abend bis spätabends gegen die Wellen kämpfen und war am Ende enttäuscht, als wir sagten, dass es schon stockdunkel sei und wir jetzt langsam gehen müssten. Er hat die Welt nicht mehr verstanden, so kann sich die Sichtweise schon nach wenigen Tagen ändern😊.
Dem Nightmarket in Phuket Town in der Walking Street am Sonntag konnten wir natürlich auch nicht widerstehen. Ein wunderschöner Markt mit Essenständen, den typischen Klamotten und auch viel Handgefertigtes sowie Livemusik den man sich nicht entgehen lassen sollte, wenn man in Phuket ist. (hier trägt man übrigens auch Maske und an den Eingängen gibt es Handdesinfektionsständer, die gleichzeitig auch die Temperatur messen – die stehen übrigens auch in jedem Supermarkt)
Ebenso war die Lust auf ein Thai BBQ riesengroß. Was sollen wir sagen, nach einer so langen Zeit mit Corona im Rücken haben wir uns alle wie kleine Kinder gefühlt und haben den Hals nach Freiheit nicht voll bekommen.
Das ist wahrscheinlich auch der Hauptgrund, warum wir unsere eigentliche Pläne nach 30 Tagen weiter nach Kambodscha weiterzureisen gleich über den Haufen geschmissen haben. Die alte Phrase „Erstens kommt alles anders und zweitens als man denkt“ ist halt immer noch aktuell. Deshalb haben wir uns entschieden unser 30- tägiges „Visa on Arrival“ um weitere 30 Tage zu verlängern. Wir bleiben also bis Anfang April in Thailand und machen dann erst Kambodscha unsicher. Elli und Levin haben so etwas mehr Zeit, die ganzen Einflüsse zu verarbeiten und wir fühlen uns gerade einfach nur sau wohl. Das Visa lässt sich im Immigration Office (in Patong oder Phuket City) ohne Probleme innerhalb von einem Tag erweitern. Einfach den Antrag abholen und ausfüllen, eine Kopie vom Pass sowie ein Passfoto mitbringen und binnen 4 Stunden ist der Stempel im Reisepass. Eine Verlängerung kostet aktuell 1900 Baht. Passfotos hatten wir im Gepäck, wir kennen das Spiel ja noch von 2013/2014.
Aber auch wir haben wieder was Neues gelernt, Valentinstag in Thailand! Ein Tag der bei uns höchstens ganz frisch Verliebte und Blumenhändler ins Schwitzen bringt, wird hier mal richtig zelebriert. Noch nie haben uns so viele Leute einen „Happy Valentine“ gewünscht. Überall gab es leuchtende Herzen, Figuren und Blumen. Jeder Kreisverkehr in Phuket war für den Valentinstag geschmückt. Wer also von Weihnachten noch nicht genug von Lichter und Glitzer bekommen hat, kann sich hier die restliche Dosis abholen.
Wir wollen zwar Corona auf dieser Seite keinen großen Rahmen geben, aber in Thailand spielt Corona aktuell nur eine untergeordnete Rolle. Natürlich muss man hier in den Läden, an der Rezeption usw. eine Maske tragen, aber sonst merkt man hier so gut wie gar nichts davon. Liegt auch einfach daran, dass das Leben im Freien auf der Straße stattfindet (die Restaurants sind ja auch fast alle im Freien). Wir haben hier von 0 auf 100 ein Freiheitsgefühl bekommen, was der Seele mehr als gutgetan hat.
Wer von Euch in Patong einen Transfer, Ausflug, oder Roller buchen möchte, der ist im Reisebüro Sea Pearl Andaman Tour bestens aufgehoben. Die Reisedame hat sich für uns so richtig ins Zeug gelegt und am Ende sogar noch einen Rabatt für den Transfer nach Koh Phangan rausgeholt. Normalerweise wird hier nämlich kein Unterschied zwischen Kindern und Erwachsenen gemacht, weil ein Platz einfach ein Platz ist. Aber sie hat es trotzdem geschafft. Wir können die gute Seele also nur empfehlen und machen deshalb auch gerne Werbung.
Zum Schluss noch ein großes Kompliment an die Oma (Andi’s Mama). Auf die Frage, ob sie die ersten 30 Tage mit in unser Abenteuer starten möchte – war die Antwort kurz und bündig einfach „Ja, klar“. Die Belohnung, endlich mal einen Geburtstag in der Sonne zu feiern und Eindrücke, die bestimmt noch lange nachwirken. Die Faszination für Thailand war binnen 24 Stunden erweckt.
Phuket war für uns alle ein gelungener Auftakt. Das Test & Go Programm hat super funktioniert und nach 7 Tagen Phuket stand dann die erste Weiterreise nach Koh Phangan auf dem Programm.
BRAVO (Tina??) dieser erste Bericht erläutert mit erfrischenden Worten und lebhaft geschrieben eure erste Station.
Ganz liebe Grüße an Karin, wir werden uns bald mal wieder in die Arme nehmen dürfen.
Eure Evi