Endspurt in Thailand….
Nach unseren tierischen und ereignisreichen Abenteuern in Khao Sok haben wir uns weiter auf den Weg nach Khao Lak begeben. Für den Transfer haben wir uns wie immer ein Shuttle per Minibus besorgt (für gerade mal 5 € pro Person) und die Fahrtdauer war mit ca. 2 Stunden sehr übersichtlich und angenehm. Angesichts der Dauer war es also quasi ein Minireisetag, den Elli und Levin als mittlerweile erprobte Backpacker locker weggesteckt haben. In Khao Lak haben wir unser neues Zuhause im Light Khao Lak Resort eingerichtet. Die Zimmer waren schön, groß und sauber und direkt vor unserer Haustür war ein großer Pool zum Entspannen und Abkühlen. Elli und Levin hatten also alles was sie benötigten und wir konnten uns auf unsere eigentliche Aufgabe konzentrieren. Wir waren nämlich langsam beim Endspurt in Thailand angekommen und unser nächstes Reiseziel hieß Kambodscha mit einem kleinen Stopover in Bangkok – im Klartext Reiseorganisation war angesagt.
Neben den ganzen schönen und ereignisreichen Momenten die ein Backpackerleben so bietet, muss man auch immer wieder neue Herausforderungen bewältigen und sozusagen seine Hausaufgaben machen, damit am Ende keine böse Überraschung auf einen wartet. Was damals im Jahr 2013/2014 etwas lockerer von der Hand ging, wird einem in der aktuellen Zeit mit Corona doch wesentlich erschwert.
Auf der Tagesordnung stand also Flugpläne checken, Einreisebestimmungen für Kambodscha studieren (diese waren bzgl. der Kinder so unklar, dass wir die Botschaft anrufen mussten), Unterkünfte raussuchen usw.
Diese Sachen nehmen ganz schön viel Zeit in Anspruch, da man leider die Informationen bzw. den aktuellen Stand der Dinge über verschiedene Seiten und Foren zusammensuchen muss.
Es standen Fragen im Raum wie zum Beispiel:
Welche Corona Warnapp braucht man für Kambodscha? Ist ein PCR Test notwendig und wenn ja, wie alt darf der Test sein und wo und wie machen wir diesen ggf. am besten? Welche Onlineregistrierungen sind nötig? Welche Versicherungsnachweise muss man vorlegen? Benötigt man bei der Einreise auch einen Ausreisenachweis? Wie und wo bekommt ein Visa und wie lange ist es gültig? Wie funktioniert Kambodscha als Land selber? Wir waren noch nie in diesem Land und hatten keine Ahnung, was uns dort alles erwartet. Auf unserer ersten Reise sind wir damals zum Teil einfach drauf losgestürmt und haben uns überraschen lassen, aber mit Elli und Levin an unserer Seite ist halt auch eine gewisse Sorgfalt nötig.
Ihr seht also anstatt der normalen alltäglichen Aufgaben, wie Einkaufen, den Müll rausbringen oder den Haushalt zu regeln haben auch wir unsere ungeliebten Aufgaben. Wir müssen aber auch zugeben, dass wir diesen Aufgaben wesentlich lieber nachgehen, als den Staubsauger zu schwingen oder das Bügeleisen in die Hand zu nehmen😊. Wir wollten euch einfach mal einen Einblick geben, mit welchen Dingen sich die Backpacker so rumschlagen und was hinter den Kulissen passiert. Es ist nicht immer Sonne, Strand, und Meer, sondern auch viel recherchieren notwendig, damit die Reise auch Spaß macht.
Neben unseren ganzen To Do’s wollten wir auch nochmal Kraft tanken und etwas die Sonne genießen. Uns war nämlich klar, dass wir die nächsten Wochen vorrangig in Städten verbringen würden. Es könnte also heiß, laut und hektisch werden.
In Khao Lak selber, war buchstäblich der Hund begraben. Die Stadt war aus touristischer Sicht wie ausgestorben, scheinbar hatten sich seit der Landesöffnung noch nicht viele Touris in diese Ecke von Thailand verirrt. Viele Geschäfte waren geschlossen bzw. nicht mehr vorhanden und die Gastronomie war um jeden Gast froh.
Für uns war es zwar etwas ungewohnt, hat uns aber auch nicht großartig gestört, da wir ja auf anderer Mission waren und in den Organisations- und Ruhemodus geschaltet hatten.
Bevor es nach Bangkok gehen sollte, wollten wir uns aber noch mal das „Paradies Feeling“ in XXL gönnen und haben uns eine Tour zu den „Similan Island“ gebucht. Gerne hätten wir euch jetzt in unserer Bildergalerie Bilder in Postkartenmanier gezeigt, doch leider hat uns das Wetter mal knallhart gezeigt, wer der Chef im Ring ist. Bei den Vorbereitungen und auf der Bootsfahrt selber zu Inseln hat uns die Sonne noch ins Gesicht gelacht und sich von seiner besten Seite gezeigt. Allerdings sind dann am Horizont extrem schnell Monsunwolken aufgezogen, die auch leider den direkten Kurs auf die Similan Island ansteuerten und alles runter gelassen haben, was im Speicher vorhanden war☹. So wurde leider aus einem geplanten paradiesischen Tag eine sehr feuchte Angelegenheit. Man kann also sagen der Tag ist mehr oder weniger ins Wasser gefallen. Glücklicherweise gab es für uns doch einen kleinen Wehmutstropfen und wir konnten trotz der Wasserschlacht zwei Erfolge verbuchen. Bevor uns die Wolken mit voller Kraft erwischten haben, konnten wir eine Schnorchel Tour bei den Inseln absolvieren. Der erste Erfolg war, das Elli für sich das Schnorcheln entdeckt hat und nach langem Üben im Pool, endlich die richtige Technik gelernt hatte und somit keine Probleme mehr mit Maske und Schnorchel hatte. Das zweite Highlight war, dass wir bei der Schnorchel Tour eine Wasserschildkröte entdeckt haben. Für Elli und Levin war es die erste Turtle in freier Wildbahn. Es hat uns natürlich sehr gefreut, dass Elli für Ihre Mühe beim Üben gleich so toll von Mutter Natur belohnt wurde. So konnten wir am Ende doch noch einigermaßen den Tag erfolgreich beenden 😊.
Am letzten Abend vor unserer Abreise hatten wir dann noch eine unheimliche Begegnung mit dem Tierreich. Wir waren gerade mit dem Roller auf dem Weg zum Abendessen, als Andi mitten auf der Straße die Bremsen etwas ruppig anzog. Der Grund dafür war eine etwas 2m große Schlange die mitten auf der Straße lag. In den nächsten 5 Sekunden waren wir, wie auch die Schlange etwas planlos wie wir die Situation jetzt lösen sollten. Die Schlange fühlte sich sichtlich von uns gestört und Andi war sich auch nicht sicher was jetzt die klügste Entscheidung für den nächsten Schritt sein würde. Schließlich zog es die Schlange dann glücklicherweise vor sich Richtung Straßenrand zu bewegen und Andi fuhr mit Vollgas an ihr vorbei. Dass diese Begegnung in unmittelbarer Nähe von unserem Resort stattgefunden hat, darüber sollte man besser nicht zu lange nachdenken und die Geschichte einfach als lustige Anekdote abspeichern – Ende gut alles gut 😊.
Schön für Levin und Elli war auch, dass sie im Resort für ein paar Tage noch einen Freund zum Spielen fanden (eine andere Reisefamilie aus Deutschland). Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass wir uns später nochmal wiedertreffen würden.
Ein kleines Fazit zu Khao Lak. Schade für die Region, dass sie immer noch so hart unter den Auswirkungen der Pandemie leiden muss. Für uns war es bisher die am wenigsten interessanteste Ecke, wir hatten allerdings auch wenig Zeit und nicht die Muse uns näher mit dem Ort zu beschäftigen. Im Vordergrund stand diesmal einfach die Organisation.
Am nächsten Tag haben wir uns dann an den Flughafen von Phuket bringen lassen und sind nach Bangkok geflogen. Natürlich kann man Bangkok auch mit einem Nachtbus über den Landweg erreichen und wären Andi und Tina zu zweit gereist hätten sie es vielleicht auch gemacht. Es gibt nämlich nichts Besseres als einen Reise- und Schlafplatz zu kombinieren. Das spart oft auch Geld, da man sich dadurch wieder eine Übernachtung sparen kann. Auf der ersten Reise, haben wir keine Möglichkeit der Nachtbusse ausgelassen. Allerdings waren tatsächlich die Preise für eine Busreise teurer als der Flug und wir wollten Elli und Levin dieses Abenteuer nicht antun, da solche Nachtreisen nicht immer die bequemsten sind und wir uns ehrlich gesagt diesen Stress auch nicht aussetzen wollten. Hinzu kam noch, das wir eine solche Nachtfahrt in Coronazeiten kurz vor unserem Flug nach Kambodscha als zusätzliche Gefahrenquelle eingestuft haben.
So standen wir also nach einem nur 75minütigen Flug in Bangkok. Die Entscheidung einen Stopp in Bangkok einzulegen hatten wir quasi auf dem letzten Drücker entschieden. Durch die Umstände, dass jeder Flug nach Kambodscha einen Transit mit langen Wartezeiten in Bangkok hatte, haben wir uns dazu entschieden gleich drei Nächte in Bangkok zu bleiben. Eine Einreise über den Landweg nach Kambodscha war leider noch nicht möglich und so stand dann Bangkok plötzlich auf der Reiseroute😊.
Wir hatten uns auch überlegt, dass es für Elli und Levin auch mal interessant sei Thailand von dieser Seite kennen zu lernen. Abgesehen von den paar Tagen in Khao Sok hatten sie bis dato Thailand immer nur mit Strand und Meer kennengelernt.
Grundsätzlich war es für uns alle eine große Umstellung in Bangkok bzw. wieder in einer Großstadt zu sein. Nach guten mehr als 7 Wochen Flip Flops und Inselflair war jetzt Großstadtlärm und Hektik an der Tagesordnung. Statt kleinen süßen Bungalows am Strand (mit Pool) war nun ein Minihotelzimmer in der Stadt angesagt, statt Sand hatten wir Beton unter unseren Füßen und statt wildem Rumspringen war für Elli und Levin jetzt immer schön bei Andi und Tina an der Hand bleiben angesagt. Bangkok unterscheidet sich auch nicht von anderen Großstädten und neben vielen sauberen Orten gibt es auch Stadtteile, die extrem zugemüllt sind. Elli hat immer gesagt, die müssen hier mal aufräumen, sonst kann man hier nicht mehr lange wohnen😊. Schön zu sehen, wenn eine 4 jährige die Sache so auf den Punkt bringt.
Natürlich ist auch die Schere zwischen Arm und Reich in Bangkok wesentlicher extremer als auf den Inseln. Während man auf den Inseln keine Obdachlose oder Bettler wahrgenommen hat, findet man sie in Bangkok in regelmäßigen Abständen. Wie schon gesagt, eine Großstadt wie jede andere auch.
Wir haben unsere Zeit mit etwas Kultur, Sightseeing und alten Erinnerungen verbracht. Wir wollten Elli und Levin auf jeden Fall den Königspalast zeigen. Der König von Thailand hängt zwar lieber in Bayern ab, aber seine Bude in Bangkok ist auch nicht schlecht und die sollte man sich nicht entgehen lassen. Auch hier sollte man wieder auf angemessene Kleidung achten (Schultern und Knie müssen bedeckt sein). Das Areal vom königlichen Palast ist riesig und mehr als beeindruckend, man sollte also genug Wasser zum Trinken und ein paar Stunden Zeit im Gepäck haben.
Natürlich haben wir auch der berühmten Khao San Road, dem eigentlichem Epizentrum für Backpacker in Bangkok einen Besuch abgestattet. Das Bild, welches wir vorfanden, war leider eher erschreckend, denn die Khaosan Road war nur noch ein Schatten ihrer selbst. Wir sind uns ziemlich sicher, mit der nächsten Saison wird hier auch wieder Normalität einkehren, aber zu diesem Zeitpunkt war es ein wirklich trauriges Bild ☹.
Erfreulicherweise gab es aber noch in der Parallelstraße von der Khao San Road unser geliebtes Thaifood Straßenrestaurant mit dem Namen „I Love Thai Food“. Qualität lässt sich halt nicht unterkriegen😊. Hier kann man mitten in Bangkok zu sehr, sehr günstigen Preisen mitten auf der Straße sehr gutes Thaifood genießen – unbedingt versuchen, man wird nicht enttäuscht.
An unserem letzten Tag in Bangkok hatten wir noch das Einkaufszentrum ICONSIAM auf der Liste. Wir wollten hier zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, Elli und Levin hatten dringend neue Schuhe nötig und des Weiteren kann man hier auf der Dachterrasse einen tollen Blick auf Bangkok für umme bekommen. Das mit dem Ausblick hat funktioniert und wir hatten eine tolle Sicht auf die Stadt und den Chao Phraya River. Kleiner Tipp: Wählt die Zeit so, das ihr die Aussicht bei Tage und nach Anbruch der Dunkelheit genießen könnt, wirklich imposant.
Was die Schuhe für Elli und Levin betrifft, kann man nur sagen wir waren diesem Kaufhaus einfach nicht gewachsen. Auf sieben Etagen, wobei jede Etage auch eine eigenständige Einkaufsmall hätte sein können, waren wir schlicht weg erschlagen. Wir haben noch nie so viele Geschäfte auf einem Haufen gesehen und der Einkauf und die Suche nach passenden Schuh stellte sich mehr und mehr als eine Wanderung heraus, statt einer Shoppingtour. (Hier findet man übrigens echt alles an Geschäften von billig bis GUCCI, Prada etc. und dann wieder supergünstige Thaifoodessenständen im Untergeschoss). Wir haben sehr schnell die Lust verloren und die Suche nach Schuhen in diesem Irrgarten abgebrochen bzw. auf einen späteren Zeitpunkt verschoben und uns dann einfach aufs Essen und die Aussicht konzentriert😊.
Kleiner Tipp am Rande: Tuktuk fahren ist hier eher teuer, die günstigste Fortbewegung (neben dem Bus) sind tatsächlich die Taxis mit Taximeter! Keinen Preis vorher aushandeln, sondern unbedingt hier auf Taximeter bestehen! Meist braucht man 1-3 Anläufe bevor man einen Taxifahrer findet, der mit Taximeter fährt und nicht überzogene Preise verlangt.
Am nächsten Tag stand dann unser Flug nach Kambodscha, genauer gesagt Phnom Penh auf der Liste. Nach also knapp 60 Tagen in Thailand fand unsere erste Station unserer Reise ein Ende. Unser Plan mit Thailand einen gebührenden Auftakt zu schaffen ging voll auf. Ebenso die Taktik in Thailand zu starten mit der Hoffnung, dass in der Zwischenzeit auch andere Länder in Südostasien die Einreise wieder ermöglichen würden, ist super aufgegangen. Denn während unseres Aufenthalts in Thailand hatten Kambodscha, Vietnam und Australien seine Schranken zu unseren großen Freude wieder geöffnet und das Projekt Weltreise konnte in die nächste Runde starten.
Wir hoffen, wir konnten euch mit unseren Berichten und Bildern Thailand etwas näher bringen. Vielleicht hat auch der Eine oder Andere, der noch nicht in Thailand war, plötzlich Lust bekommen das Land zu bereisen. Wir von unserer Seite können nur sagen, wir haben uns hier mal wieder richtig wohl gefühlt und waren bestimmt nicht das letzte Mal zu Besuch. Hin und wieder ist eine gewisse Dosis Thailand im Leben einfach gut für die Seele.